Neuß-Grevenbroicher
Zeitung vom 23.12.02:
Rhein-Kreis Neuss. In den eigenen vier Wänden fühlt sich jeder am wohlsten.
Das gilt in den meisten Fällen auch für behinderte Menschen. Der Landschaftsverband
Rheinland (LVR) setzt sich daher dafür ein, dass mehr Menschen mit
Behinderungen in der eigenen Wohnung oder in Wohngruppen betreut werden und
unterstützt diese Angebote finanziell. Für das kommende Jahr hat der
Sozialausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland beschlossen, 285 weitere
Plätze im betreuten Wohnen im Rheinland zu fördern. Davon entstehen 30 im
Rhein-Kreis Neuss.
„Bisher wurden im Rheinland rund 5000 Menschen mit
Behinderung ambulant in ihrer Wohnung betreut. Demgegenüber leben etwa 20 000
Menschen mit Behinderungen in Wohnheimen. Der LVR will das Betreute Wohnen
deutlich ausbauen, weil es die Selbstständigkeit der behinderten Menschen
fördert und ihnen mehr Teilhabe am allgemeinen Leben ermöglicht“, erläuterte
LVR-Sozialdezernentin Martina Hoffmann-Badache bei einem Besuch bei der
Lebenshilfe in Dormagen. Im Rhein-Kreis Neuss gibt es bisher rund 120 Plätze
im betreuten Wohnen, die meisten für psychisch behinderte Menschen.
Der LVR unterstützt nun die Schaffung von 30 weiteren Plätzen im betreuten
Wohnen im Kreis. Die Förderung beinhaltet einen Personalkostenzuschuss von 75
Prozent bei einem Personalschlüssel von in der Regel einer Fachkraft für zwölf
Plätze. Außerdem zahlt der LVR einmal im Jahr einen Sachkostenzuschuss in Höhe
von rund 715 Euro pro Platz. Insgesamt hat der LVR für das betreute Wohnen im
Rheinland in diesem Jahr 19,7 Millionen Euro eingeplant. Dabei handelt es sich
um eine freiwillige Leistung, da die ambulante Versorgung von behinderten
Menschen in die finanzielle Zuständigkeit der Kommunen fällt. „Aber dem LVR
ist der Grundsatz ambulant vor stationär so wichtig, dass wir seit Jahren das
betreute Wohnen Zug um Zugfördern“, erklärt Landesrätin Martina Hoffmann-Badache.
Der LVR fordert jedoch die Verlagerung der Zuständigkeit auf die
Landschaftsverbände. Dies wird voraussichtlich zum 1. Juli2003 geschehen. Die
neuen Plätze im Kreis verteilen sich auf fünf Träger: Zwölf davon entstehen
bei der Diakonie. Sie sind für psychisch behinderte Menschen gedacht. Beim
Diakoniewerk der Stadt Neuss können mit Unterstützung des LVR drei neue Plätze
für Menschen mit mehrfachen Behinderungen geschaffen werden. Der Mobile
Hilfsdienst Meerbusch erhält Zuschüsse für sechs weitere Plätze für psychisch
behinderte Menschen. Das Haus St. Stephanus kann vier neue Plätze für geistig
behinderte Menschen einrichten. Ebenfalls für Menschen mit geistigen
Behinderungen sind die fünf Plätze gedacht, die der LVR bei der Lebenshilfe
des Kreises Neuss fördert.
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