An die örtliche Presse
Und hier die Berichterstattung in der NGZ vom 3.11.01
Kreis Neuss. Unter dem Motto "Bioethik - Möglichkeiten
und Grenzen der Stammzellenforschung" fand am 31. Oktober
2001 unter der Moderation des Sozialwissenschaftlers Martin Kresse
aus Korschenbroich eine Podiumsdiskussion im Neusser Vogthaus
statt. Auf Einladung der Kreistagsfraktion und des Kreisverbandes
von Bündnis 90/Die GRÜNEN diskutierten Hans Bartosch
(Diakonie Düsseldorf-Kaiserswerth), Erika Feyerabend (ALZheimer
ETHik e.V.), Rudolf Henke, MdL (CDU), Helga Kühn-Mengel,
MdB (SPD), Christa Nickels MdB (B90/GRÜNE) und Prof. Dr.
Jürgen Schrader (Universität Düsseldorf) die Möglichkeiten
der modernen Stammzellenforschung und ihre ethische Vertretbarkeit.
Mit dieser Diskussionsrunde griffen die GRÜNEN eine ausgesprochen
aktuelle Debatte auf, da der Nationale Ethikrat Ende November
2001 seine Empfehlung über den umstrittenen Import embryonaler
Stammzellen vorlegen will. Bis Mitte November will der Bundestags-Enquete
"Recht und Ethik in der modernen Medizin" und bis zum
7. Dezember die Deutsche Forschungsgemeinschaft ihre Ergebnisse
zu dem Thema veröffentlichen.
Schnell wurde auch an diesem Abend deutlich, wo die Unterschiede
in der grundsätzlichen Bewertung der Möglichkeiten und
Grenzen der Stammzellenforschung liegen, nämlich ab welchem
Zeitpunkt der menschliche Embryo zu schützen ist. Während
die Befürworter der embryonalen Stammzellenforschung auf
einen möglichst späten Zeitpunkt drängen, befürworten
die Gegner den Zeitpunkt auf die Vereinigung von Ei- und Samenzelle
zu legen. Auch die Frage, ob Embryos, die mit dem Ziel der Fortpflanzung
künstlich befruchtet wurden, für Forschungszwecke in
Stammzellen verwandelt werden dürfen, wurde von der Mehrzahl
der Referenten mit dem Hinweis auf die Würde der Frau und
des Embryos verneint.
Insgesamt eine spannende Diskussion, die von Moderator Kresse
ausgewogen gestaltet wurde. Zwar ist das Thema in der Öffentlichkeit
aufgrund der Ereignisse des 11. Septembers 2001 etwas in den Hintergrund
gerückt, jedoch hat die Fragestellung damit nichts an Aktualität
verloren, nämlich ab wann der Mensch ein Mensch ist und menschliches
Leben durch wissenschaftliche Hoffnungen seinen absoluten Schutz
verliert.
Für Rückfragen stehen wir selbstverständlich jederzeit
sehr gerne zur Verfügung: Ingo Kolmorgen, Tel. 0171/8125316;
Martin Kresse Tel. 02166/83904 (p), Tel. 02131/136-0 (d).
Mit freundlichen Grüßen
Ingo Kolmorgen
Kreisvorstandsmitglied