Aktuell 7.10.99: AI-Bericht über willkürlich lange Gefangennahme und ungerechte Militärjustiz
bei SCNC-Mitgliedern

Bericht in der NGZ über den Besuch von "Prince Mukete" am 4. Juni 1999

Besuch aus Kamerun in der Geschäftsstelle von Bündnis 90/Die Grünen Korschenbroich

Esoka Ndoki Mukete will auf die Probleme in seiner Heimat hinweisen

Esoka Ndoki Mukete trägt den Titel "Prince": Der Mann aus Süd-Kamerun steht in den Startlöchern, in seiner Heimat Regierungsverantwortung zu übernehmen. Doch bis dahin scheint der Weg noch weit. Sein Volk - 4,5 Millionen Menschen - werde vom größeren französisch- sprachigen Landteil unterdrückt. Esoka Ndoki Mukete möchte die westlichen Staaten für die Problematik sensibilisieren. Hierfür war eine dreiköpfige Delegation zum UN-Komitee nach Genf gereist. Jetzt machte die Gruppe einen Abstecher nach Korschenbroich, wo sie in der Geschäftsstelle der Grünen aus ihrer Heimat berichteten. Die Begleitenden von Esoka Ndoki Mukete, unter ihnen der in Korschenbroich lebende Asylbewerber George Abia Langeson, brachten mit ihren prächtigen Gewändern Farbe ins Parteibüro, wo sie vom Kreistagsabgeordneten Martin Kresse empfangen wurden. Eher trist schilderten sie dagegen die Lebensbedingungen in Südkamerun. Zunächst eine deutsche Kolonie, dann 1919 von Großbritannien verwaltet, schien 1961 die Unabhängigkeit erreicht zu sein. Damals mußte die Entscheidung getroffen werden, ob die Region zu Nigeria oder zum französischen Teil von Kamerun gehören wolle. Elf Jahre hätten die Menschen in der "Federal Republic of Cameroon" eine gewisse Eigenständigkeit genossen, 1972 sei es dann zum Verfassungsbruch gekommen: Der größere Teil des Landes übernahm das Regierungsruder, aus der Konföderation wurde eine Zwangsehe, in der nur ein Partner das Sagen habe. "The Southern Cameroons National Council", die Vertretung der Menschen in Südkamerun, beklagte willkürliche Festnahmen und die Tatsache, daß alle wichtigen Positionen von Menschen aus dem französischsprachigen Teil besetzt sind. Französisch wurde Amtssprache. Den Menschen im Süden sei ihre Identität geraubt worden. Wer im Süden Holz fällen wolle, müsse französisch sprechen, der Hafen sei geschlossen, Wald und Klima würden systematisch zerstört. Die Vertreter des "Southern Cameroons National Council" verstünden sich nicht als Rebellen, sondern wollten auf friedlichem Wege mehr Rechte erreichen. Ihr Wunsch ist, daß sich das Ausland mit der Problematik auseinandersetzt. -barni

Martin Kresse * Von-Limburg-Str. 5

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