Für den LVR-Report Sept./Okt./Nov. 2008

 

 Hier der LVR-Report im Orginal (PDF-Datei 652 KB)

 

Erfolg des betreuten Wohnens bleibt Ansporn

 

Qualität für Menschen – das bedeutet für die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP in der  Landschaftsversammlung Rheinland behinderten Menschen ein möglichst autonomes, würdiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen!

Die Städte und Kreise im Rheinland finanzieren durch ihre Umlage den Landschaftsverband. Qualität für Menschen bedeutet daher auch, die wirtschaftlichste Lösung im Hinblick auf die Entwicklung der Kosten für die uns anvertrauten Menschen zu finden, um so die Aufwendungen nachhaltig zu senken und dabei darauf zu achten, dass sich die Lebensverhältnisse für die Betroffenen auch noch verbessern.

Nicht möglich? Die Landschaftsverbände haben nach der zunächst befristeten Übernahme der Aufgaben des betreuten Wohnens bewiesen, dass eine solche Win-win-Situation möglich ist!

Durch die zunächst befristete Übertragung der Zuständigkeit der Landschaftsverbände auch für das ambulant betreute Wohnen für behinderte Menschen mussten im Rheinland erstmalig - und bundesweit einmalig! – weniger Personen stationär in Heimen untergebracht werden, obwohl die Fallzahlen insgesamt drastisch gestiegen sind. Das liefert den Beweis dafür, dass nur überregional dem Bedarf nach ambulanten Angeboten flächendeckend nachgekommen werden kann. Denn nur auf dieser Ebene können – wie geschehen – verbindliche Vereinbarungen zwischen Wohlfahrtspflege und Kostenträgern für die gesamte Region getroffen werden, können Hilfeplanverfahren gezielt und gesteuert durchgeführt werden, kann kompetent und die Region überblickend für ein flächendeckendes Angebot von Hilfestellungen beim möglichst selbständigen Leben und Wohnen gesorgt werden.

Die Verbesserung der Situation für die Betroffenen und die positive finanzielle Entwicklung haben die Landschaftsverbände schon lange vor 2003 prognostiziert. Nur die Versorgung aus einer Hand kann gewährleisten, dass Standards einheitlich für die gesamte Region gesetzt und eingehalten werden. Nur im Überblick kann über die Grenzen von Städten und Kreisen hinweg ein flächendeckendes, bedarfsgerechtes Netz an Angeboten gesponnen werden. Nur überregional kann gewährleistet werden, dass stationäre Plätze gezielt und dem jeweiligen Bedarf angepasst kontinuierlich abgebaut werden.

Viel hat der LVR hier erreicht. Hierzu gehört, dass wir jetzt eine unbürokratische Unterstützung abends und an Wochenenden möglich gemacht haben. Bald kommt ein Krisendienst hinzu, damit die Menschen im betreuten Wohnen immer mehr Verlässlichkeit und Sicherheit erhalten.

Auf Initiative der Gestaltungsmehrheit aus SPD, Grünen und FDP sind Anreizprogramme für die Träger stationärer Einrichtungen aufgelegt worden, aber auch für die Menschen mit Behinderung selbst sowie ihre Angehörigen. So soll den Einrichtungen die Existenzangst genommen werden und ein wirtschaftliches Umsteuern auf ambulante Unterstützungsangebote erleichtert werden. Ein bedeutsamer Meilenstein war die Vereinbarung der beiden Landschaftsverbände mit den Wohlfahrtsverbänden zur Reduzierung der Zahl stationärer Plätze. Der LVR, der auch selbst stationäre Angebote verantwortet, hat hier für sich selbst vorbildliche Ziele definiert. Die Erfolgsgeschichte des betreuten Wohnens wird stetig fortgeschrieben!

Aber eins ist auch klar: Es besteht weiterer Optimierungsbedarf. Die Verfahren  und Hilfen vor Ort müssen noch besser abgestimmt werden, die örtlichen Träger noch besser eingebunden und beteiligt werden. Eine Herausforderung, der wir uns in unserem Bemühen um Optimierung der Lebensverhältnisse für behinderte Menschen gerne stellen!

Gleichwohl kann schon jetzt von einem Riesenerfolg gesprochen werden. Die Zahl von behinderten Menschen, die in eigenen vier Wänden leben, hat sich seit der Übertragung der Aufgabe auf die Landschaftsverbände nahezu verdoppelt. Bereiche, in denen ambulant betreutes Wohnen bis zum damaligen Zeitpunkt faktisch nicht stattgefunden hat, gibt es nicht mehr. Statt dessen sind verlässliche Strukturen landesweit aufgebaut worden und befinden sich weiterhin im Aufbau.

Durch den Aufbau dieser neuen Strukturen werden landesweit jetzt schon bis zu 50 Mio. € an Mehrausgaben für die Kommunen eingespart – ein Ergebnis, das sich zweifelsfrei sehen lassen kann und die Gestaltungsmehrheit in der Landschaftsversammlung bestärkt, auch zukünftig konstruktiv Ideen zu entwickeln und Anreize zu schaffen, die die Situation auch weiterhin verbessern werden.

Kein Wunder also, dass jetzt auch andere Bundesländer dem Erfolg der Arbeit der Landschaftsverbände nacheifern und ebenfalls eine Übertragung auf die überörtliche Ebene anstreben bzw. fortführen wollen.

Folgerichtig hat Minister Laumann die Beibehaltung dieser Aufgabe bei den Landschaftsverbänden durchgesetzt, zum Wohle der Menschen, denen die Möglichkeit eines frei bestimmten, eigenständigen und eigenverantwortlichen Lebens ermöglicht wird! Es ist erfreulich, dass sich die Landesregierung so zur Unverzichtbarkeit dieser überregionalen kommunalen Arbeit bekannt hat. Das ist Qualität für Menschen!

Cornelia Schmerbach (SPD)

Brigitte Mangen (FDP)

Martin Kresse (Bündnis 90/Die Grünen)

Martin Kresse * Von-Limburg-Str. 5

41352 Korschenbroich * Tel 02166/83904 Fax 135680
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