Für den LVR-Report Dezember 2001:

Hier zum Artikel im LVR-Report Dezember 2001, Seite 2 (416 KB)

Mehr Selbstbestimmung, weniger Kosten: Betreutes Wohnen ausbauen!

Eines der wichtigsten sozialpolitischen Anliegen der Grünen Fraktion in der Landschaftsversammlung Rheinland ist es, dass Menschen mit Behinderungen dabei unterstützt werden, ein eigenverantwortliches Leben in Selbständigkeit zu führen. Wir setzen uns dafür ein, dass individuell angepasste Hilfeangebote ausgebaut werden und perspektivisch die Heimplätze in Nordrhein-Westfalen unbedingt reduziert werden. Auf diese Weise wird die Autonomie von Menschen mit Behinderungen gestärkt und auch die Kostenentwicklung gebremst, da die ambulante Hilfe nur ein Drittel der Förderung eines Platzes in einem Wohnheim kostet. Wir hatten deshalb schon in der vergangenen Haushaltsberatung 300 zusätzliche Plätze im Betreuten Wohnen gefordert, um Selbstbestimmung zu fördern und um unnötige Kosten zu sparen. Die CDU lehnte kategorisch ab.

Statt neue Heimplätze zu planen und zu finanzieren, muss das ambulante betreute Wohnen flächendeckend ausgebaut werden. Beide Landschaftsverbände haben sich bereiterklärt, auch die Pflichtzuständigkeit für die ambulanten Hilfen in der Zukunft zu übernehmen, welche derzeit bei den Kreisen und kreisfreien Städten liegt. So können kurzfristig Unterschiede in der Versorgung überwunden werden und landesweit ähnliche Lebensverhältnisse hergestellt werden, wobei Bündnis 90/Die Grünen darauf achten werden, dass die örtliche Ebene intensiv in die Versorgungsplanung einbezogen wird. Und weil eine solche Forderung zu Kostensenkungen führen würde, würden wir einen schnellen bedarfsgerechten Ausbau ambulanter Wohnangebote erreichen. Im Rheinland würde die Kostenübernahme von 25 % beim örtlichen Sozialhilfeträger entfallen und eine zeitsparende Verwaltungsvereinfachung möglich. Durch die Altersentwicklung wachsen immer mehr Menschen in die Eingliederungshilfe hinein, es gibt dringenden Handlungsbedarf.

Bei der Vorstellung des Haushaltes gegenüber den Mitgliedskörperschaften hat Landesdirektor Molsberger zu Recht das Betreute Wohnen als einen Ausweg aus der Finanzmisere der kommunalen Familie beschrieben. Bündnis 90/Die Grünen werden in den kommenden Haushaltsberatungen erneut fordern, die Ambulanten Hilfen zum Betreuten Wohnen verstärkt zu fördern. Wir hoffen, das die CDU im LVR diesmal diesen Sparvorschlag unterstützt und sich den Interessen der kommunalen Familie nicht verweigert.

Und an den Landtag haben wir die dringende Bitte, uns durch die Zusammenführung von Aufgaben- und Finanzverantwortung im Bereich Wohnen bei den Landschaftsverbänden in der Überwindung der Finanzprobleme zu helfen.

Martin Kresse * Von-Limburg-Str. 5

41352 Korschenbroich * Tel 02166/83904 Fax 135680
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