Für den LVR-Report Oktober 2005:

Hier der LVR-Report im Original (PDF-Datei1041 KB)

Wohnen wie du und ich

 

Wohnen, eingerichtet nach eigenen Wünschen, wo mir keiner reinredet; in den eigenen vier Wänden, wo ich meine Intimsphäre habe, die Tür zu machen kann und reinlassen kann wen ich will -  wer will das nicht. Eine Selbstverständlichkeit für dich und mich, für Menschen mit Behinderung bei Hilfen zum Wohnen immer noch die Ausnahme. Das wollen wir ändern.

Wir von der Gestaltenden Mehrheit haben deshalb in den Haushaltsberatungen ein Anreizprogramm zur Durchsetzung des sozialhilferechtlichen Vorrangs offener Hilfen verabschiedet. Die Ausführungsbestimmungen sind jetzt von den politischen Gremien beschlossen worden: Wenn Heimträger Menschen mit Behinderung aus Heimen schneller in eigene Wohnungen begleiten, sinkt ihr Finanzbudget nicht sofort im selben Maße. So können Wohnheimträger alte Bausubstanz oder Mehrbettzimmer aufgeben und haben Zeit für sozialverträgliche Personalentwicklung. Das kostet den LVR erst mal eine Million Euro pro Jahr, die kommen aber ab 51 eingesparten Wohnheimplätzen wieder herein.

Menschen mit Behinderung brauchen individuelle Hilfe, die ihre Einschränkungen ausgleicht. Je mehr Hilfe direkt bei dem Menschen ankommt, umso besser. Die Hilfe richtet sich nach dem Individuum, der Mensch mit Behinderung soll sich nicht nach der Institution richten müssen. Wenig Einrichtung, viel personenzentrierte Hilfen – dahin wollen wir.

Unsere Ziele: die Grenzen zwischen ambulanten und stationären Hilfen durchlässiger machen, Heime ertüchtigen für die Betreuung schwerstbehinderter Menschen, Freiräume schaffen und nicht auf starre Personalausstattung achten. Das Ergebnis hochwertiger personenzentrierter Hilfen steht im Vordergrund, damit wir für immer mehr Menschen mit Behinderung mit dem Geld auskommen.

Menschen mit Behinderung haben im Wohnheim Rundumversorgung. Alles zur Hilfeorganisation wird geleistet. Im ambulanten betreuten Wohnen müssen Menschen mit Behinderung diese Regieleistung selbst organisieren. Diese Selbstbestimmung tut gut, ist aber gerade für Menschen mit Behinderung anstrengender als für uns ohne Behinderung. Wir Grüne drängen deshalb darauf, dass auch der Mensch mit Behinderung und seine Familie einen Anreiz für die Entscheidung zum ambulanten betreuten Wohnen bekommen. Daher sollen Menschen mit Behinderung einen Mehrbedarfsausgleich erhalten.

 

Martin Kresse

Martin Kresse * Von-Limburg-Str. 5

41352 Korschenbroich * Tel 02166/83904 Fax 135680
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